Open Innovation ist ein häufig verwendeter Begriff, der das Denken über den Tellerrand hinaus, die Öffnung von Innovationsprozessen und die Einbeziehung verschiedener interner und externer Parteien zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels fördert. Immer mehr Unternehmen entdecken den einzigartigen Wert, der darin liegt, das heimliche und stille Arbeiten in Silos zu beenden, indem sie sich einer offenen Denkweise und einem offenen Innovationsansatz zuwenden.

In der Theorie ist Open Innovation ein vielversprechendes Konzept, dennoch scheitern viele Organisationen an den Herausforderungen der Zusammenarbeit, den Schwierigkeiten in der Kommunikation und der allgemeinen Komplexität eines solchen Vorhabens. In diesem Blogbeitrag möchten wir einer Open Innovation Erfolgsgeschichte aus der realen Geschäftswelt die Bühne bieten. Wir zeigen, wie eine österreichische Regionalbank, die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ), es geschafft hat, eine innovative Lösung für das Finanzmanagement von Startups mitzugestalten – trotz aller Umstände, die bei Open Innovation auftreten.

Wie alles begann: Touching Base mit dem Startup-Ökosystem Linz

Die RLB OÖ unterstützt Startups in ihrer Wachstumsphase mit verschiedenen Finanzierungsinstrumenten, profitiert aber auch vom frischen Wind, den inspirierenden Ideen und den modernen Technologien der jungen Unternehmen als Innovationstreiber. Die RLB OÖ hat sich zum Ziel gesetzt, die flexible und agile Arbeitsweise von Startups zu erlernen, um diese Methoden in ihrer täglichen Arbeit anzuwenden. Die Kooperation mit dem Innovationsökosystem der startup300 Gruppe erleichterte den Kontakt zur Startup-Welt, insbesondere zu FinTechs und Business Angels im Innovationshub der Tabakfabrik in Linz.

Nach dem Eintauchen in die Startup-Welt war das neue Innovationsziel schnell gefunden: Die Entwicklung einer innovativen Finanzierungslösung für das startup300-Ökosystem.

Probleme entdecken durch direkten Dialog mit den Usern

Voller Enthusiasmus für das neue gemeinsame Unterfangen wurde die wesentliche Frage gestellt: Tja, und wie funktioniert die Entwicklung einer innovativen Finanzierungslösung in einem so dynamischen Umfeld? Die RLB OÖ begann ihr Netzwerk zu aktivieren, hat sich in der Tabakfabrik zum Thema Zahlungsverkehr “umgehört” und ein tieferes Verständnis für die täglichen Probleme von Startups und Business Angels zu diesem Thema gewonnen.
Investoren haben Schwierigkeiten, den Überblick über ihr Investmentportfolio zu behalten, während Startups damit kämpfen, relevante Informationen regelmäßig zu kommunizieren.

Erstes Kundenfeedback zu dieser Idee wurde gleich in Form eines ersten Klickdummys in der Tabakfabrik gesammelt. Business Angels wie Michael Altrichter und Marcus Ertler, aber auch Startups wie clean energy und all about apps gaben aufschlussreiches Feedback und wertvolle Anregungen zur weiteren Verbesserung der Lösung.

Gibble

Während dieses Prozesses lernte die RLB OÖ die Relevanz des Einholens von Feedback vom Endbenutzer bei jedem Schritt des Weges kennen. Der Benutzer weiß am besten über seine eigenen Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche Bescheid. Während des Testens des ersten Prototyps mit den Nutzern wurden viele Erkenntnisse über zugrunde liegende Schmerzpunkte und das Nutzerverhalten gesammelt. Die RLB OÖ hat daher während des gesamten Produktentwicklungsprozesses immer genau zugehört und das “Bedürfnis hinter dem Bedürfnis” ihrer zukünftigen Kunden herausgefunden.

Laufend neue Herausforderungen gemeistert: Das Bedürfnis der Nutzer wirklich verstehen und den MVP-Umfang definieren

Die größte Herausforderung im Co-Creation-Prozess bestand für die RLB OÖ darin, die Nutzeranforderungen an die Finanzmanager-Lösung vollständig zu verstehen und sich somit in die Rolle ihrer Kundengruppen zu versetzen. Da sie sich auf Startups und Investoren konzentrieren, mussten sie die Lösung so gestalten, dass sie beide Gruppen gleichzeitig anspricht. Daher war es während des Co-Creation-Prozesses entscheidend, ein tiefes Verständnis für beide Kundengruppen zu entwickeln.

In der nächsten Phase bestand die Schwierigkeit darin, den Umfang des MVP zu definieren: Welche Funktionen sind in der ersten Ausbaustufe am wichtigsten? Welchen Grad an Fidelity sollte das MVP bereits haben? Wie viele User Tests sollten durchgeführt werden, um die Annahmen und Hypothesen zu validieren?

Besonders hilfreich bei der Lösung dieser Herausforderungen war das kontinuierliche Feedback von Startups und Business Angels zum Prototyp und seinen Funktionalitäten durch verschiedene Networking-Events, einen Feedbacktag in der Tabakfabrik und ähnliche Formate.

Die Einbindung der Zielkunden von Anfang an ermöglichte es der RLB OÖ, ihre Annahmen frühzeitig kosten- und zeiteffizient zu testen und den Lean-Startup-Ansatz auf ihren spezifischen Innovationsfall anzuwenden.
Für zukünftige Co-Creation-Projekte hat die RLB OÖ gelernt, dass ein offener Innovationsprozess ein komplexes Unterfangen ist, das ausreichende Ressourcen, Unterstützung und klare Kommunikation erfordert. Der wichtigste Erfolgsfaktor ist ein motiviertes Team, das auch von der obersten Führungsebene unterstützt wird und Zugang zu den erforderlichen Ressourcen hat, um das Innovationsprojekt umzusetzen.

Stolz präsentierte Lösung: Gibble – der Startup-Finanzmanager

Das Ergebnis dieses Co-Creation-Prozesses ist ein Startup-Finanzmanager namens “Gibble“. Gibble ist eine Finanzdaten-App, die als Schnittstelle zwischen Investoren und Startups dient. Die innovative Lösung bietet Finanziers eine Echtzeit-Sicht auf die Unternehmens- und Finanzdaten der Startups, in die sie investiert sind. So werden sie proaktiv über wichtige Ereignisse und Meilensteine informiert. Gibble vereinfacht gleichzeitig das Finanzreporting für Startups und obendrein können sich alle Parteien auf die vertrauenswürdigen Daten der Bank verlassen.

Gibble

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